Während einer Schwangerschaft wird vieles neu gedacht. Beispielsweise sollte der geliebte Parmesan nicht mehr gegessen werden und einige Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel sind tabu. Doch wie sieht es eigentlich mit Heilpilzen bzw. Vitapilzen aus? Erfahre hier alles rund ums Thema Vitalpilze, Schwangerschaft, Kinderwunsch und Stillzeit.
Schaden Vitalpilze in der Schwangerschaft oder Stillzeit?
Wenn du bereits vor deiner Schwangerschaft Vitalpilze eingenommen hast, fragst du dich wahrscheinlich, ob du sie nun weiterhin verwenden darfst. Aber auch wenn du bisher keine Erfahrungen mit den Pilzen gesammelt hast, sind Bedenken berechtigt. Denn nur weil etwas natürlich ist, muss es nicht ungefährlich oder frei von Nebenwirkungen sein. Gerade in dieser Zeit ist besondere Vorsicht für deine Gesundheit geboten.
Möchtest du mehr über Vitalpilze im Allgemeinen erfahren? Dann liefert dir unser Blogbeitrag zu “Vitalpilze: Wirkung mit langer Tradition” die richtigen Informationen. Hier stellen wir dir auch die gängigen Pilze wie Hericium, Cordyceps, Reishi oder Chaga mit ihren traditionellen Einsatzgebieten vor.
Pilze im Allgemeinen, also auch Speisepilze wie Champignons oder Shiitake können in der Tat mit Schwermetallen, Pestiziden oder Radioaktivität belastet sein, denn die Pilze sind wie kleine Filter der Natur. Belastete Nahrung oder Supplemente sind sowohl für dich als auch für die Gesundheit deines Babys schädlich und sollte daher während einer Schwangerschaft vermieden werden. Das bedeutet also, dass du beim Kauf von Vitalpilzen auf eine hohe Qualität achten solltest. Kontrollierte Zucht, Herstellung in Deutschland, Bio-Qualität, unabhängige Analysen der Inhaltsstoffe und Zertifikate liefern dir hierfür wichtige Anhaltspunkte.
Der Vital- und Speisepilz Auricularia (Judasohr, Mu-Err) sollte jedoch nicht vor und während einer Schwangerschaft eingenommen werden, denn er kann zu einer übermäßigen Entspannung der Gebärmutterwand führen. Von Tieren ist bekannt, dass der Pilz Frühgeburten und sogar Aborte bedingen kann. Übrigens solltest du auch bei Shiitake vorsichtig sein. Einige Menschen reagieren darauf mit einer Dermatitis (Hautreaktion).
Sind Vitalpilze für Schwangere und Stillende nützlich?
Nach der Gesellschaft für Vitalpilze Schweiz (GFVS) ist die Einnahme von Heilpilzen in der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich. Ganz im Gegenteil sehen sie viel mehr das Potential zur Unterstützung des Körpers während dieser Zeit. Durch enthaltene Mineralien, Ballaststoffe und Vitamine soll die Mutter sowie der Säugling optimal versorgt werden. Unter anderem diese Inhaltsstoffe sind in den Vitalpilzen enthalten:
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Vitamine wie Vitamin D und B-Vitamine
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Aminosäuren (Bausteine für Eiweiße)
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Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium
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sekundäre Pflanzenstoffe
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Ballaststoffe wie Beta-Glucane
In der traditionellen Medizin wird einigen Heilpilzen nachgesagt, dass sie die Sauerstoffaufnahme im Blut verbessern, für einen gesunden Schlaf sorgen oder dich Standhafter gegen Stress machen. Alle dies ist während einer Schwangerschaft durchaus hilfreich. Auch die immunmodulierende Wirkung der Pilze ist in dieser Zeit von Vorteil.
Später, in der Stillzeit soll sogar der gestärkte Schutz durch das Immunsystem auf das Kind übergehen. So gibt es Erfahrungsberichte, dass Kinder während und nach der Stillzeit nicht an Infekten erkrankten, wenn die Mutter Vitalpilze eingesetzt hat.
Zu all diesen Erfahrungsberichten und Experten-Meinungen fehlen jedoch aussagekräftige wissenschaftliche Studien. Daher empfehlen wir dir eine Rücksprache mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, insbesondere wenn du zur Behandlung bereits Medikamente einnehmen musst. Denn es kann zu Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Vitalpilzen kommen.
Extra-Tipp: Kaffee-Ersatz durch Vitalpilze
Während der Schwangerschaft, aber auch in der Stillzeit wird Frauen empfohlen, Kaffee nur in reduzierter Menge zu konsumieren. Gar nicht mal so leicht, wenn du den Wachmacher eigentlich gewöhnt bist. Um dennoch fit und energiegeladen den Tag zu meistern, können Vitalpilze als gesunder Kaffee-Ersatz und Energie-Lieferant infrage kommen. Zum Beispiel enthält unser Focus Flüssigextrakt das Extrakt aus dem Vitalpilz Cordyceps - einem wahren Power-Pilz. Kombiniert mit Hericium und weiteren Acerola als Vitamin-C-Quelle ist er ideal für deine Morgenroutine und kann einfach pur auf einem Teelöffel oder gemixt in ein Getränk eingenommen werden.
Können Vitalpilze bei Kinderwunsch helfen?
In der traditionellen chinesischen Medizin wird vor allem Cordyceps (Raupenpilz) bei einer langersehnten Schwangerschaft eingesetzt. Der Cordyceps Pilz soll besonders bei Männern Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. In mehreren Studien wurde bereits gezeigt, dass der Pilz die Qualität, Menge und Beweglichkeit der Spermien in Versuchstieren erhöhte. Es wird vermutet, dass unter anderem die enthaltenen Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente dazu beitragen.
Auch bei Frauen ist bekannt, dass der Vitalpilz die Libido steigern soll. Wenn du und dein Partner über eine längere Zeit nicht schwanger werden könnt, dann solltet ihr euch beide medizinisch untersuchen lassen, denn es können auch Erkrankungen, Stress, ein Nährstoffmangel und mehr hinter einer Unfruchtbarkeit stecken. Je nach Ursache können dann die Heilpilze zum Einsatz kommen. Ihre Wirkung benötigt jedoch Zeit. Das ist wichtig zu Wissen, um Enttäuschungen vorzubeugen.
Welche Nährstoffe benötigen Schwangere und Frauen, die es werden möchten?
Vitalpilze allein decken nicht den Mehrbedarf an Nährstoffen vor, während und nach einer Schwangerschaft. Auf eine ausgewogene Ernährung solltest du daher auf jeden Fall achten. Diese Nährstoffe sind für dich in dieser Zeit besonders wichtig:
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Jod: Ein Mangel birgt ein erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten. Auch Entwicklungsstörungen des Babys sind möglich. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren eine Ergänzung von 100 bis 150 µg pro Tag.
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Folsäure: Dieses B-Vitamin spielt schon seit der ersten Minute des Lebens eine bedeutende Rolle, denn es wird für die Zellteilung und Blutbildung benötigt. Also gilt: Schon bevor du schwanger bist, sollte dein Körper gut mit Folsäure versorgt sein. Auch hier empfiehlt die DGE neben einer abwechslungsreichen Ernährung angereicherte Lebensmittel wie Jodsalz und/ oder Nahrungsergänzungsmittel.
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Eisen: Dieser Mineralstoff trägt zu einer normalen Blutbildung bei. Wenn bei dir eine Unterversorgung festgestellt wird, können Nahrungsergänzungsmittel nötig sein.
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Omega-3-Fettsäuren: Sie sind für die Hirnentwicklung von Bedeutung und können bei ärztlicher Empfehlung als Präparate eingenommen werden.
Vital- und Heilpilze in der Schwangerschaft: Fazit
Prinzipiell dürfen auch Schwangere und Stillende Vitalpilze verwenden und so von den positiven Effekten auf den Körper und das Immunsystem profitieren. Vor der Behandlung mit Vital- oder Heilpilzen solltest du dennoch einen Arzt oder Heilpraktiker um Rat bitten. Kennt sich dieser mit der Mykotherapie aus, dann kann dir der richtige Pilz oder eine Kombination an Pilzen für deine individuellen Bedürfnisse oder Beschwerden empfohlen werden, denn verschiedene Pilze haben verschiedenen Wirkungen. Mehr Infos zu den einzelnen Pilzen findest du auch in unserem Blog.
Zudem sollte eine ausgewogene Ernährung zu deinem Alltag in der Schwangerschaft zählen. Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist Voraussetzung für die Gesundheit von euch beiden. Information und Beratung dazu erhältst du bei deinem Arzt, deiner Hebamme oder der DGE.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7824671/
https://praxis-sterebogen.de/vitalpilze/
https://www.gfvs.ch/vitalpilze/faq/