Den eigenen Körper verstehen und das Wissen zur Optimierung für mehr Energie, Konzentration und Gesundheit nutzen. Immer wieder über sich hinauswachsen! Genau dies versuchen Biohacker. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Wie funktioniert Biohacking und kann es gefährlich werden? Erfahre es hier!
Was bedeutet Biohacking?
Bei “Hackern” denken viele an Computer-Geeks, die Sicherheitslücken in Softwaresystemen suchen. Und in der Tat machen Biohacker etwas Ähnliches mit ihrem Körper. Sie suchen Schwachstellen in der Biologie und versuchen diese auszubessern. Blutwerte, Schlafdaten, Puls und weitere Werte messen sie hierfür. Biohacker systematisieren und analysieren Daten über ihren eigenen Körper und entwickeln individuelle Konzepte, um zu einem optimierten Ich zu gelangen.
Eine allgemeingültige Definition für den Begriff Biohacking gibt es so nicht. Daher findest du auch viele verschiedene Interpretationen. Unter Biohackern wird der Begriff jedoch häufig als Do-it-yourself-Biologie oder -Methode verstanden. Der “Minimalist Biohacker” Marco Grosch beschreibt Biohacking als zielgerichtete und messbare Selbstoptimierung. Er sagt: “Ein Biohacker versteht seinen Körper und Geist als System, indem er testet, analysiert und Daten erhebt. Mit diesen Informationen beginnt er gezielt Veränderungen vorzunehmen, und hält die Veränderungen via Tracking fest. Ein Biohacker nutzt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus Studien, moderne Technologie (optional), altes Wissen (z.B. TCM) und erprobte Gewohnheiten, um Körper und Geist auf ein neues Level der Leistungsfähigkeit zu heben.”
Insgesamt lässt sich das grundlegende Konzept der Selbstoptimierung in drei große Bereiche einteilen:
1. Optimierung durch Ernährung und Verhalten
Eine ausgewogene Lebensmittelauswahl sowie Sport halten uns fit und gesund. Wechselduschen sorgen für ein starkes Immunsystem und ein eingespielter Schlafrhythmus macht uns leistungsfähig. Für viele Menschen ist dies nichts Neues, doch gar nicht mal so leicht in der Umsetzung. Biohacker versuchen in diesen Bereichen ihren Organismus biochemisch zu verstehen und zu verbessern. Beispielsweise kann durch einen Fitnesstracker die tägliche Bewegung analysiert werden. Bei zu wenig Bewegung kann diese optimiert werden. Eine neue Fitness-Routine kann Lösung des Problems sein. Auch die Nahrungszusammensetzung kann auf Basis der Analyse und ständigen Überprüfung angepasst werden.
2. Biohacking durch DNA-Aufschlüsselung und Epigenetik
Kennst du deinen genetischen Code? Wohl kaum, doch einige Biohacker lassen ihre DNA aufschlüsseln. Sie suchen nach kleinen Mutationen und passen ihr Leben darauf an. Bei solchen Untersuchungen kann zum Beispiel der Stoffwechseltyp bestimmt werden. Kohlenhydrat-Protein-Typen sollen anschließend durch eine fettarme Ernährung besser Gewicht reduzieren können als durch eine Low-Carb-Diät.
Hacker möchten jedoch auch aktiv auf ihre Gene Einfluss nehmen. Sie versuchen bestimmte Gene an und andere abzuschalten. Dies wird Epigenetik genannt und kann durch äußere Reize beeinflusst werden. Dass dies wirklich möglich ist, zeigt uns das Beispiel von genetisch gleichen Zwillingen. Könnte die Umwelt keine Veränderung hervorrufen, dann müssten Zwillinge immer das gleiche Risiko für Erkrankungen haben. Wir wissen jedoch, dass dies nicht immer so ist. Ernährung, Bewegung, Stress und weitere Faktoren können den einen Zwilling anfälliger und den anderen resistenter machen.
3. Moderne Technik für neue Möglichkeiten
Bei diesem Bereich des Biohackings stehen Implantate im Fokus. Kleine Chips werden hierfür unter die Haut gesetzt. Je nach Chip kannst du verschiedene Daten darauf speichern. Beispielsweise kann so ständig die Körpertemperatur zur Empfängnisverhütung gemessen werden. Bei Biohackern ist eine Technik beliebt, mit welcher ein neuer Sinn erlernt werden kann. Eine Art kleiner Kompass wird hierzu mit der Haut verbunden. Immer wenn du dich in Richtung Norden bewegst, gibt es eine Vibration. Mit der Zeit lernt dein Körper so, wo Norden ist.
Wer Biohacking zur Selbstoptimierung nutzen möchte, muss sich nicht auf einen Bereich festlegen. Die Kombination ist durchaus möglich und sinnvoll. Sicherlich hast du bereits schon bemerkt, dass einige Hacks wie eine gesunde Ernährung bewährte Methoden sind, andere hingegen wie das Verändern der Gene eher nach Zukunftsmusik klingen. Daher ist es nie verkehrt, etwas Skepsis mitzubringen und die verschiedenen Biohacks kritisch zu hinterfragen.
Woher kommt Biohacking?
Eigentlich ist die Optimierung vom eigenen Körper nichts Neues. Schon vor Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden haben die Menschen begonnen, ihre Performance durch Heilpflanzen, Vitalpilze und Kräuter zu verbessern. Heute können wir dieses Wissen mit moderner Technologie kombinieren und überprüfen.
Der Ursprung vom modernen Biohacking liegt in den USA. Um die 2000er-Jahre entstand eine Szene aus akademischen Kreisen heraus. Mit den Zielen, die eigene Biologie zu verstehen und das Wissen allgemein zugänglich zu machen. Auch der amerikanische Spitzensport hat wohl zur Beliebtheit von Biohacking beigetragen. Die Sportler wurden genau analysiert und dementsprechend ihre Ernährung und Sport angepasst.
Spätestens durch den Amerikaner Dave Asprey wurde Biohacking zum echten Lifestyle. Mit der Erfindung des Bulletproof Coffee 2009 und der Bulletproof Diät wurde er bekannt. Die Idee dafür leitet er von dem Yak-Buttertee aus dem Tibet ab.
Welche Effekte hat Biohacking auf den Körper und die Gesundheit?
Mit Biohacking wird versucht, das Bestmögliche aus dem Körper herauszuholen. Es soll auf viele verschiedene Bereiche der Gesundheit einen Effekt haben. Optimierter Schlaf, mehr Energie, ein reduziertes Stresslevel, verbesserte Ausdauer und Leistungsfähigkeit bis hin zu einem längeren Leben sind mögliche Ziele. Ein Teil der Hacks lassen sich wissenschaftlich belegen, andere haben sich durch den Einsatz in der traditionellen Heilkunde bewährt und wieder andere gehören eher in die esoterische Richtung und sind kaum belegbar. Da es keine einheitliche Definition und viele verschiedene Methoden gibt, ist es nicht immer leicht, eine konkrete Aussage zur Wirkung von Biohacking auf den Körper zu treffen. Wir stellen dir einige Theorien mit dem aktuellen Wissen vor.
Besserer Schlaf durch Biohacking?
Ein gesunder Schlaf ist der Schlüssel für einen energiegeladen Tag, mehr Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Fast jedes Fitnessarmband kann heutzutage die Schlafdauer und -qualität messen. Doch wie kannst du deinen Schlaf verbessern? Im Internet lassen sich hierfür zahlreiche Tipps finden: Nahrungsergänzungsmittel, Blaulichtfilter-Brillen, Gewichtsdecken, Schlafguides und mehr. Biohacker kennen ihren zirkadianen Rhythmus, welcher den Schlaf reguliert, und optimieren diesen. Die zwei wesentlichen Hormone für den Rhythmus sind Melatonin und Cortisol. Diese können über die Nahrung, Entspannung und blaues Licht beeinflusst werden.
Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch Biohacking?
Egal ob Schüler, Studierende, im Berufsleben oder Senioren, sich mehr Wissen merken zu können und verbesserte kognitive Funktionen wünschen sich viele. Biohacking soll hier durch mehrere Ansätze nützlich sein:
- Nootropika: Bestimmte Pflanzenstoffe wie Koffein, Ginseng oder Ginkgo sollen die Konzentration steigern. Ein Teil dieser Effekte lässt sich sogar wissenschaftlich bestärken. Ginseng kann die Gehirnzellen dazu bringen, mehr Energie in Form von Zucker aufzunehmen.
- Ketogene Ernährung: Bei dieser Ernährungsweise werden kaum Kohlenhydrate verzehrt. Dem Körper steht daher kein Zucker für die Versorgung des Gehirns zur Verfügung. Notgedrungen werden aus Nahrungsfetten Ketonkörper gebildet. Befürworter dieser Diät sagen, dass diese dem Gehirn bessere Energie liefern, da auf Zucker verzichtet werden kann. Sogenannte MCT-Öl werden von Biohackern gerne eingesetzt, um Ketone bilden zu können. Auch der Bulletproof Coffee basiert auf diesen Fettsäuren. Der Erfinder Asprey behauptet mit diesem Getränk und weiteren Gesundheitshacks seinen IQ um mehr als 20 Punkte gesteigert zu haben. Eine wissenschaftliche Bestätigung für diesen Effekt gibt es bis heute nicht.
- Nahrungsbestandteile und Nahrungsergänzungsmittel: Jeder, der seinen Körper optimieren möchte, sollte einen Nährstoffmangel vermeiden. Biohacker nehmen daher zum Teil eine ganze Menge an Nährstoffen durch Supplemente zu sich. Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffe und Co. sollen so die Leistungsfähigkeit steigern. Prinzipiell können diese Nahrungsbestandteile auch durch die natürliche Ernährung dem Körper zugeführt werden.
- Binaurale Beats: Hierbei werden zwei verschiedene Frequenzbereiche gleichzeitig abgespielt. Diese sollen gemeinsam die Gehirnwellen anregen.
- Meditation und Sport: Sowohl entspannende Übungen als auch totales Auspowern sollen einen Effekt auf die Leistungsfähigkeit haben. Hierbei scheint vor allem die Ausschüttung verschiedener Botenstoffe wie Neurotransmitter einen Einfluss zu haben.
Mehr Ausgeglichenheit durch Biohacking?
Es ist logisch: Wer mehr Fokus auf Fitness, Meditation und einen gesunden Schlaf legt, ist oftmals auch ausgeglichener. Für Biohacker ist ein gutes Wohlbefinden und gesunder Geist ein wichtiger Baustein, um die beste Version von sich selbst zu erreichen. Der bewusste Lebensstil verhilft vielen zu einer Stressreduktion. Einfach Tipps wie das Weglassen vom Smartphone am Abend verbessern den Schlaf und reduzieren Stress.
Starkes Immunsystem durch Biohacking?
Hast du schon mal etwas von der Wim-Hof-Methode gehört? Kälte und eine spezielle Atemtechnik sollen zur Verbesserung des Immunsystems beitragen. Zu Beginn wurde diese Methode sehr skeptisch gesehen. Doch nach und nach konnten Wissenschaftler zeigen, dass Kälte durchaus positive Effekte auf den menschlichen Körper hat. Insbesondere Vitalpilze als Adaptogene haben sich auch als nützliche Mittel für ein leistungsfähiges und ausgeglichenes Immunsystem gezeigt.
Erfahre hier mehr über die adaptogene Wirkung von Vitalpilzen.
Länger leben durch Biohacking?
Ob man durch Biohacking wirklich länger leben wird, lässt sich wohl kaum sagen. Doch es scheint sinnvoll, denn eine gesunde Lebensweise und Fitness reduzieren das Risiko für Erkrankungen. Auch die Nutzung von technischen Messgeräten könnte dazu beitragen, bestimmte Gesundheitsfaktoren besser im Blick zu haben und so Erkrankungen früh zu erkennen. Ein jahrelang unbemerkter Bluthochdruck wäre bei den meisten Biohackern nicht denkbar, da sie häufig den Wert kontrollieren.
Biohacker wollen meist noch mehr. Ein Lebensalter von 120 Jahren und dabei völlige Gesundheit halten sie für durchaus möglich. Die ständige Optimierung von Körper und Geist soll hier zielführend sein.
Wie starte ich mit Biohacking?
Biohacking ist unter anderem so beliebt, da jeder den Einstieg wagen kann. Und häufig wird beim Recherchieren der Themen bereits bemerkt, dass einige Tricks sowieso schon zum Alltag gehören. Andere Inhalte können schnell und einfach erlernt werden. Und auch die Ziele, mehr Performance und Gesundheit zu erreichen, sind eine tolle Motivation. Doch wie starte ich mit Biohacking? Wir haben dir beginnerfreundliche Tipps und Tricks zusammengefasst:
8 einfache Hacks für Einsteiger
- 10.000 Schritte pro Tag durch einen Schrittzähler.
- Nutze Podcast und eine Biohacker-Community für neue Inspirationen und Tipps.
- Um die natürliche Melatoninproduktion nicht zu stören, solltest du vorm Schlafen Bildschirme wie den Fernseher, Laptop oder Handy meiden.
- Starte mit einem Mushroom Cacao oder Mushroom Coffee in den Tag.
- Kaltes duschen: Du kannst nach und nach längere Abschnitte mit kaltem Wasser unter der Dusche zu deiner Routine machen.
- Tägliche Meditation unterstützt deine Leistung. Schon wenige Minuten können hier nützlich sein.
- Finde die für dich passende Ernährung. Unter Biohackern sind Intervallfasten, Low Carb, ketogene Diät und Paleo sehr beleibt.
- Höre binaural Beats beim Arbeiten oder zur Entspannung.
Kann die Selbstoptimierung gefährlich sein?
An und für sich spricht nichts gegen gesunde Lebensmittel, mehr Sport und ein achtsames Leben. Dennoch kann Biohacking an manchen Punkten durchaus kritisch gesehen werden. Für einige Biohacks ist eine wissenschaftliche Bewertung nicht einfach.
Die meisten Biohacker sind keine Mediziner. Somit ist es nur logisch, dass ihnen die Einschätzung von medizinischen Daten nicht fehlerfrei gelingt. Fehldiagnosen können die Folge sein. Wenn du also etwas Auffälliges in deinen Messwerten bemerkst, dann stelle keine Selbstdiagnose, sondern bitte einen Arzt oder Heilpraktiker um Rat. Ähnlich ist es bei der Selbstmedikation mit einem ganzen Cocktail an Nahrungsergänzungsmittel. Zu viel und ein zu bunter Mix können dem Körper mehr schaden als nützen. Informiere dich daher immer über mögliche Wechselwirkung und Verzehrsempfehlungen.
Vorsicht ist auch bei extremen Diäten geboten, denn diese können schnell zu einem Nährstoffmangel führen. Beispielsweise schränkt eine ketogene Diät die Lebensmittelauswahl sehr stark ein. Einige Obst-und Gemüsesorten fallen dann aus dem Speiseplan und mit ihnen wichtige Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien.
Bei allen Tools und Gadgets, die für Biohacker angeboten werden, solltest du dir immer die Frage nach dem Sinn stellen. Denn Biohacking ist ein echter Trend geworden, das hat auch die Industrie verstanden und verdient jede Menge Geld an der Selbstoptimierung. Auch wenn beispielsweise eine Blaulichtfilter-Brille deiner Gesundheit sehr wahrscheinlich nicht schadet, benötigst du sie nicht unbedingt. Du kannst stattdessen auch vor dem Schlafen elektrische Geräte mit Licht meiden und schonst so auch deinen Geldbeutel.
Zu guter Letzt kann die Selbstoptimierung auch zu einem gefährlichen Gesundheitswahn oder Kontrollzwang werden. Immer mehr Daten sammeln, perfekt und leistungsfähiger werden, das kann ganz schön stressig sein. Damit dein Biohacking nicht in Frustration endet, solltest du nie vergessen: Niemand ist perfekt und auch du musst es nicht sein!
Fazit: Biohacking
Biohacking beschreibt das Optimieren der eigenen Biologie mit dem Ziel, die beste Version von sich selbst zu erzeugen. Verschiedene Methoden werden hierfür verwenden, um das eigene System zu verbessern. Häufig messen Biohacker daher Gesundheitsdaten wie Puls, Blutdruck, Schlafqualität und mehr. Sie stellen ihre Essgewohnheiten um, steigern die Fitness, sorgen für einen erholsamen Schlaf und mehr innere Balance. Hilfsmittel wie binaural Beats, Nahrungsergänzungsmittel oder Bulletproof Coffee sollen beispielsweise die Konzentration steigern oder das Immunsystem stärken. Einige Biohacks lassen sich durch die Wissenschaft sogar bestätigen, für andere fehlen Belege. Entscheide selbst, welche Tipps und Tricks du für sinnvoll erachtest und in deinen Alltag einbauen kannst. Probiere es aus!
Auch ohne viel Vorwissen kannst du mit einfachen Einsteigerhacks beginnen. Nach und nach erfährst du mehr über die Biologie und Physiologie des Menschen. Durch Biohacking lernst du dich und deinen Körper besser kennen. Mit diesem Wissen kannst du an dir arbeiten und mehr aus dir herausholen. Doch ganz ohne Risiken ist die Selbstoptimierung nicht immer. So kannst du sie vermeiden: Hinterfrage Tipps kritisch, vertraue nur geprüften Experten und vermeide übertriebenen Perfektionismus.
Wir von smaints unterstützen dich mit verschiedenen wirksamen Vitalpilz-Produkten bei deinen Biohacking-Zielen. Je nach individuellem Bedürfnis bieten wir dir unterschiedliche Produkte an, die dein biologisches System optimieren können. Mehr Wissen zu den Wirkungen von Vitalpilzen erfährst du in unserem Blog.